Swiss Family Business bekämpft höhere Besteuerung der Familienunternehmen und des Mittelstandes

Nach der Ablehnung der Steuerreform durch das Schweizer Stimmvolk gilt es eine neue Vorlage zu erarbeiten. Swiss Family Business (SFB) – die Vereinigung von mehr als 300 mittleren und grossen privaten Familienunternehmen – fordert, dass eine neue Steuerreform die Finanz- und Steuerautonomie der Kantone wahrt und respektiert. Bestrebungen, die Teilbesteuerung der Dividenden zu harmonisieren respektive zu erhöhen, werden von den Familienunternehmen vehement bekämpft, notfalls auch mit einem Referendum.

Die Stimmbürger haben sich gegen die Unternehmenssteuerreform III ausgesprochen. Dieses Abstimmungsresultat gilt es zu respektieren und in die Erarbeitung einer neuen Vorlage einfliessen zu lassen. Wie sich diese Vorlage dereinst präsentieren wird, ist zum heutigen Zeitpunkt noch offen. Eine neue Vorlage scheint aber unumgänglich. Nur so wird die Schweiz nach der Abschaffung der Sonderregelungen für Statusgesellschaften weiterhin über einen wettbewerbsfähigen Steuerstandort verfügen. Swiss Family Business ist bereit, sich konstruktiv in die anstehenden Arbeiten einzubringen.

Keine Zunahme der steuerlichen Doppelbelastung für Familienunternehmen

Nach der Abstimmung zur Steuerreform fordern einzelne Akteure eine Harmonisierung beziehungsweise eine Erhöhung der Dividendenbesteuerung, um mit der Reform einhergehende Steuerausfälle durch neue Einnahmen zu kompensieren. Für Swiss Family Business ist klar, dass die Neuauflage der Steuerreform nicht auf dem Buckel der Familienunternehmen und KMU finanziert werden darf.

Die Teilbesteuerung der Dividenden ist für Familienunternehmen elementar, um die wirtschaftliche Doppelbesteuerung von Gewinn und Dividende zu lindern. Die meisten mittleren und grösseren Familienunternehmen richten eine Dividende aus, damit die Inhaber der Unternehmung die anfallenden Vermögenssteuern zahlen können. Eine steuerliche Zusatzbelastung schmälert die Investitionsmöglichkeiten in die Forschung und Entwicklung, in die Modernisierung des Maschinenparks aber auch in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden. Das gilt es in der aktuellen herausfordernden Wirtschaftslage zu verhindern.

Einzelne Stimmen fordern auch eine Verknüpfung der Reform zur Unternehmensbesteuerung mit der Altersvorsorge. Dieses demokratiepolitisch fragwürdige Vorgehen lehnt Swiss Family Business grundsätzlich ab. Die Vorlage zur Steuerreform ist komplex genug, eine Überlagerung mit weiteren politischen Reformvorhaben schadet der Glaubwürdigkeit der Steuerreform unnötig.

Steuerkompetenz der Kantone nicht einschränken

Die verfassungsrechtlich garantierte Tarifautonomie der Kantone darf bei der Ausarbeitung der Steuerreform durch den Bund nicht angetastet werden. Die Finanz- und Steuerautonomie der Kantone ist zu respektieren. Einerseits müssen schliesslich die kantonalen Steuerregimes OECD-konform sein, andererseits verfügt jeder einzelne Kanton über eine eigene Ausgangslage und dementsprechend über unterschiedliche Anforderungen an die Steuerreform.

Eine erneute Ablehnung der Steuerreform kann sich der Standort Schweiz nicht leisten. Soll eine neue Vorlage vor dem Stimmvolk bestehen können, so muss denFamilienunternehmen angemessenes Gehör verschafft wer-den. Als massgeblicher Faktor der Schweizer Wirtschaft stellen Familienunternehmen und KMU mehr als 99 Prozent der Unternehmen und mehr als zwei Drittel der Arbeitsplätze. Ohne Zustimmung der Familienunter-nehmen und KMU kann eine Neuauflage der Reform vor dem Stimmvolk nicht bestehen.

Um möglichst rasch Rechtssicherheit zu schaffen, begrüsst Swiss Family Business eine Aufspaltung der Reform in einen schnellen und einen langsamen Teil. Unbestrittene Teile der Reform sollen herausgelöst und in einer ersten Etappe vors Stimmvolk gebracht werden.

Über Swiss Family Business

Swiss Family Business ist eine Plattform von Familien- und inhabergeführten Unternehmen. Als Interessenorganisation vertritt sie gegenüber den politischen Entscheidungsträgern, den Behörden und der Öffentlichkeit die Anliegen von Familienunternehmen. Swiss Family Business ist aus der „Unternehmergruppe NEIN zur Bundeserbschaftssteuer“ hervorgegangen.
Der Vorstand von Swiss Family Business setzt sich aus den folgenden Unternehmerinnen und Unternehmern zusammen: Dr. Hans-Jörg Bertschi (CEO und Präsident des Verwaltungsrates, Bertschi AG, Dürrenäsch AG), Klaus Endress (Präsident des Verwaltungsrates, Endress+Hauser AG, Reinach BL), Ständerat Peter Föhn (Präsident des Verwaltungsrates, Möbelfabrik Betschart AG, Muotathal), Luc Frutiger (CEO und Delegierter des Verwaltungsrates, Frutiger AG, Thun), Annette Heimlicher (CEO und Verwaltungsrat, Contrinex AG, Givisiez FR), Dr. Daniel Heller (Partner, Farner Consulting AG, Zürich) , Thomas Isler (Präsident des Verwaltungsrates, Gessner Holding AG, Wädenswil ZH), Nationalrätin Magdalena Martullo (Vizepräsidentin und Delegierte des Verwaltungsrates, EMS Chemie Holding, Ems GR), Dr. Roy Nussbaum (CEO und Verwaltungsrat, R. Nussbaum AG, Olten SO), Nationalrat Fabio Regazzi (Präsident des Verwaltungsrates, Regazzi Holding SA, Gordola TI), Nationalrat Peter Schilliger (Vorsitzender der Geschäftsleitung und Präsident des Verwaltungsrates, Herzog Haustechnik AG, Luzern), Dr. Hans-Martin Schneeberger (CEO und Präsident des Verwaltungsrates, Schneeberger Holding AG, Roggwil BE), Franziska Tschudi Sauber (CEO und Delegierte des Verwaltungsrates, Wicor Holding AG, Rapperswil SG), Dieter Weber (Partner, Tax Partner AG, Zürich), Dr. Hans-Peter Zehnder (CEO und Präsident des Verwaltungsrates, Zehnder Group AG, Gränichen AG).

Swiss Family Business zählt heute über 300 Mitglieder aus der ganzen Schweiz. Weiterführende Informationen zu Swiss Family Business finden Sie auf unserer Website: www.swiss-family-business.ch.

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